Seit ĂŒber 10 Jahren sind wir â Gemma! Mobile Jugendarbeit â im ganzen Bezirk Tulln fĂŒr Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 23 Jahren unterwegs. Unsere Arbeit ist sehr facettenreich. Wir sind einerseits Sprachrohr fĂŒr die Jugend und versuchen die Interessen der Jugendlichen bei politischen VerantwortungstrĂ€ger*innen auf die Agenda zu bringen, wir bewegen uns in der jugendlichen Lebenswelt, sind interessierte Zuhörer*innen und sind fĂŒr sie da, wenn es hart auf hart kommt. Ob Beratungen zu Themen wie Schule, Arbeit, Familie, SexualitĂ€t, Drogen, und vieles mehr, oder Begleitungen zur Polizei oder zu Gericht.
Wir sind fĂŒr die Jugend da â anonym, kostenlos und vertraulich.
Nun steht die Welt vor einer Herausforderung, die wir nur gemeinsam meistern können. Viele Berufe sind massiv von den EinschrĂ€nkungen, die wir derzeit erleben, betroffen. Unser Ziel, die Lebenssituation der Jugendlichen auf individueller sowie auf allgemeiner Ebene zu verbessern, bleibt jedoch dasselbe. Auch, wenn wir den persönlichen Kontakt meiden mĂŒssen und wir uns nicht mehr im öffentlichen Raum bewegen können. Nur wie kann sowas funktionieren?
Seit jeher sind wir im virtuellen Raum vertreten.
Wir haben schon frĂŒh erkannt, dass der virtuelle Raum â Social Media Plattformen â eine ErgĂ€nzung zum realen Setting sein kann, wenn nicht sogar muss. Jugendliche eignen sich moderne Medien in der Regel recht frĂŒh an. 2008 war Facebook noch total angesagt, mittlerweile ist es nur mehr was fĂŒr die âAltenâ â sorry liebe Facebook-Nutzer*innen.
Die Palette ist viel breiter geworden. Apps wie Instagram, TikTok, Snapchat, Houseparty und Co. bieten den Jugendlichen allerhand Möglichkeiten sich zu vernetzen und in Kontakt zu bleiben. Wir als Mobile Jugendarbeit stehen dabei immer wieder vor der Entscheidung auf welches Soziale Medium wir uns einlassen wollen und auf welches wir aus zeitressourcentechnischen GrĂŒnden verzichten mĂŒssen.
Wir achten auch stets darauf, den Jugendlichen eine gewisse Medienkompetenz zu vermitteln. Es wurden schon eigene Flyer und Workshops zum Thema Safer-Internet konzipiert. Wir versuchen den Jugendlichen einen kritischen Blick auf Social Media zu vermitteln. Wem gewĂ€hr ich Zugang zu meinem Profil? Kenne ich alle meine âFollowerâ und âFreundeâ? Wie funktioniert das mit dem Recht auf das eigene Bild? Wann ist Cybermobbing im Internet wirklich ein rechtlicher Tatbestand? Zu solchen und vielen weiteren Fragestellungen sind wir Ansprechpartner*innen fĂŒr unsere Jugendlichen.
In Sozialarbeitskreisen gibt es den bekannten Spruch âKrise als Chanceâ wahrnehmen.
Durch die Corona-Krise sind sĂ€mtliche Aspekte unserer Arbeit von quasi heute auf morgen weggefallen. ABER: wir können uns nun mehr Zeit dem virtuellen Raum widmen und unseren Arbeitsauftrag auf digitalem Wege erfĂŒllen.
In der Praxis sieht das so aus:
Jeden Montag haben wir ĂŒber die App âZoomâ eine virtuelle Teamsitzung. Wir besprechen EinzelfĂ€lle, Medienprojekt-Ideen, und planen wie wir die Woche bestmöglich fĂŒr unsere Jugendlichen erreichbar sein können. Denn nach wie vor gilt: In absoluten NotfĂ€llen und bei KindeswohlgefĂ€hrdungen mĂŒssen wir unsere Jugendlichen da sein.
Aktuell sind wir immer von Montag bis Freitag zwischen 10 und 19 Uhr telefonisch erreichbar.
ZusĂ€tzlich haben wir uns die App âHousepartyâ angeeignet und bieten tĂ€glich zwischen 18 und 19 Uhr einen digitalen Jugendtreff an. Ăber Videofonie haben die Jugendlichen einerseits die Chance uns live zu sehen und mit uns zu plaudern, andererseits können sie auch Beratungstermine mit uns ausmachen. Wir versuchen nach wie vor, die WĂŒnsche und Ideen der Jugendlichen umzusetzen. So kam die Idee eines Kahoot Quizzes von einem Jugendlichen. Kahoot ist eine App, mit der man ein Quiz erstellen kann. Wir achten darauf, dass wir einerseits jugendrelevante, aber auch regionale und persönliche Themen lustvoll verpacken. Unser erstes Kahoot  zum Thema âTulln und Jugendarbeitâ hatte eine Reichweite von immerhin knapp 100 Teilnehmer*innen.
Wir machen uns auch Termine zum gemeinsamen Playstation-Zocken mit den Jugendlichen aus und spielen mit ihnen Fifa oder Rocket League. Ăber Headset kann man sich dabei auch noch herrlich Ă€rgern, wenn man in der 90.Minute doch noch das entscheidende Gegentor bekommt â die Jugendlichen freutâs. Ein Hauch NormalitĂ€t in einer nicht ganz so normalen Zeit.
Die digitale Welt und die Lebenswelt der Jugendlichen haben eins gemeinsam â sie sind sehr schnelllebig. Was heute noch aktuell und trendy ist, kann morgen schon wieder total out und uncool sein. Daher werden wir unser aktuelles Angebot auch wöchentlich evaluieren und schauen, was gut ankommt, was Sinn macht, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gĂ€be und was wir vielleicht doch wieder sein lassen. Try and error. Wichtig ist uns, dass wir Informationen, wie wir am besten mit dieser herausfordernden Situation umgehen können, weitergeben und dass wir auf âFake Newsâ-Verbreitungen reagieren und gegebenenfalls intervenieren können. AuĂerdem sollen die Jugendlichen wissen, dass wir auch in so einer schwierigen Zeit fĂŒr sie da sind und sie sich weiterhin auf uns verlassen können, auch wenn es nur von Zuhause aus ist.
#stayathome #bleibtsdaham
Unsere digitalen Kontaktdaten:
Homepage: www.jugend-tulln.at
Telefon: 06648472399
Facebook:
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Instagram: gemma_tulln
Houseparty: Gemma Tulln; Gemma Tulln 2