Die Sonne scheint und der Sommer ist in voller Blüte während ich diesen Artikel schreibe. Für viele Anlass genug in guter Stimmung zu sein. Steht doch vielleicht der Urlaub vor der Türe, weniger Stress weil weniger Termine anstehen oder durch lange, helle Tage mehr Zeit zum gemeinsam verbringen da ist. In diesem Artikel soll es genau darum gehen: Alltagsfreude. Klingt so einfach und banal, ist dennoch so essentiell und zieht weite Kreise, wenn nicht vorhanden.
Was ist Alltagsfreude?
Alltagsfreude steht für mich für das gute Gefühl, das man in ganz einfachen, alltäglichen Situationen empfinden kann: Am Weg in die Arbeit, beim Einkaufen, beim durch die Stadt schlendern, usw. Sie kann durch ganz kleine, banale Dinge ausgelöst werden und wirkt wie ein Akku, der einen selbst wieder auflädt.
Ich möchte dir nachstehend schildern, wie sie bei mir zustande kommt, warum ich sie so wichtig finde und wie auch du dir mehr Alltagsfreude in den Tag holen kannst.
Warum Alltagsfreude wichtig erscheint: Vom ICH zum WIR.
Miteinander. Darum dreht sich hier auf dieser Webseite alles. Wir wünschen uns gut füreinander da zu sein, das Miteinander im Zusammenleben gelungen zu gestalten, indem wir konstruktiv mit Konflikten umgehen, wertschätzend und respektvoll miteinander sprechen und uns gegenseitig als Nachbar:innen wahrnehmen. Dieses WIR kann nur von uns als Mensch bewerkstelligt werden, wenn wir dafür Ressourcen frei haben. Oder ganz einfach gesprochen: wenn es uns selbst gut geht.
Beobachte das einmal: wenn es dir selbst nicht gut geht, weil irgendein Bedürfnis nicht gestillt ist, dann hast du (meist) keine Lust dich um andere zu kümmern. Bei Unzufriedenheit über die eigene Lebenssituation, bei Trauer, bei Ärger, bei Stress, bei Krankheit, bei Sorgen und Ängsten – bist du in deinem eigenen Blickwinkel gefangen und tust dir schwer Empathie und Mitgefühl für andere zu empfinden.
Wenn du daher ein gelungenes MITEINANDER, ein gutes WIR gestalten möchtest (das gilt übrigens auch für Familie und Freundeskreis!), dann sollte dein eigenes körperliches und mentales Wohlbefinden eine Priorität erhalten!
Hier ein paar Bilder, um es zu verdeutlichen:
- Nur ein voller Krug kann Wasser ausschenken.
- Nur ein voller Akku kann Geräte laden.
- Nur jemand, der sich bei einem Flugnotfall zuerst selbst mit Sauerstoff versorgt, kann anderen helfen.
- Nur jemand, der eine volle Schüssel hat, kann anderen etwas davon abgeben.
Alltagsfreude zum Akku aufladen
Es gibt unzählige Verhaltensweisen, die dazu führen die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Heute greife ich die Alltagsfreude heraus, weil sie mir als ganz besonderes Beispiel so richtig bewusst geworden ist. Doch wie funktioniert das mit Alltagsfreude empfinden und Akku aufladen? Ich möchte es dir anhand von Beispielen erzählen – so geht das bei mir:
Wenn ich innerhalb von Tulln einen Termin habe, dann wähle ich meist das Rad als Transportmittel. Einerseits geht es meist schneller und zweitens schaffen frische Luft, Bewegung und Umgebung wesentliche Faktoren für die Stressreduktion. Es tut einfach gut.
So radle ich dann meist die Donaulände entlang und halte ganz bewusst Ausschau nach kleinen Situationen, die mir ein gutes Gefühl geben:
- Hunde tollen am Hundeplatz herum, zwei Besitzer spielen im Schatten auf der Bank Schach zusammen.
- Kinder und Jugendliche düsen mit ihren Rollern und Skateboards über den Skaterplatz. Ein Teenie schafft einen coolen Sprung und strahlt vor lauter Stolz.
- Zwei Enten baden in der kleinen Pfütze vor der BMX Bahn. Es taugt ihnen sichtlich.
- Ich radle Richtung Langenlebarn und die entgegenkommenden Radfahrer grüßen mich.
- Im Nebelspiel fahren drei Kinder auf Rollern ihre Runden und quietschen vor kühler Freude.
Oft sind es fast schon banale Kleinigkeiten, doch durch meine Aufmerksamkeit lenke ich den Fokus auf den schönen Moment, der vielleicht klitzeklein vor mir liegt. Das lässt mich Alltagsfreude fühlen. Das füllt meine Akkus auf.
Und ja, es gäbe auch viele andere Dinge zu sehen, die einen weniger freudig stimmen. Ja, vielleicht liegen irgendwo blöd Zigarettenstummel herum oder ein Papierl, das dort nicht hingehört. Ich lasse mir jedoch dadurch nicht die Stimmung verändern, stattdessen hebe ich es auf und werfe es in den nächsten Müllkübel. Ich erzähle mir innerlich keine Geschichte von furchtbaren Menschen, die das wahrscheinlich verursacht haben. In den seltensten Fällen stimmen nämlich die Geschichten, die wir uns innerlich zusammenreimen!
Kleiner Exkurs: Der Fisch in der Zeitungsröhre
Eines Tages verlasse ich meinen Garten Richtung Straße und mache einen flüchtigen Blick Richtung Briefkasten. War die Post schon da? Da traue ich meinen Augen kaum: in der offenen Zeitungsröhre liegt ein kleiner, toter Fisch, rund 10 cm lang. Kein Fisch, den man irgendwo kaufen kann, mehr ein Fisch wie aus einem Tümpel oder kleinen Gewässer. Die Kleine Tulln ist nicht weit von mir entfernt. Mein Mann ist ebenfalls bei mir und beide überkommen uns wilde und wüste Gedankengänge.
Wer hat uns einen toten Fisch ins Postkastl gelegt? Wer tut sowas? Und warum? Wer erlaubt sich da einen Spaß oder hat am Ende jemand was gegen uns? Wie gesagt: wüste Gedanken.
Dann fällt mir ein, dass wir unsere Technik nützen können, um genau das zu verifizieren und herauszufinden! Die Kamera in der Türklingel hat nämlich auch die Postkastln im Blick. Ich sichte das Archivmaterial, das nur kurze Zeit verfügbar ist, und werde fündig! Lachend zeige ich meinem Mann das belastende Filmmaterial!
Ja, jemand hat uns den Fisch in die Zeitungsröhre gelegt, nur war es kein Mensch! Eine Krähe dürfte Anglerglück gehabt haben oder den Fisch am Ufer der kleinen Tulln aufgelesen haben. Sie meinte, es wäre eine gute Idee die Beute für eine gewisse Zeit in unserer Röhre zu lagern, bis vielleicht der Hunger größer ist oder warum auch immer. Auf jeden Fall war der schwarze Vogel eindeutig erkennbar. So war das also! Alle wilden Geschichten waren reine Phantasie! Und mir war der Vorfall wieder eine große Lehre!
Selbst, wenn ich mich als sehr bewussten Menschen was innerliche Abläufe und Geschichten betrifft, einschätzen würde, bin ich auch nicht davor gefeit!.
Alltagsfreude ist eine bewusste Entscheidung
Alltagsfreude entsteht nicht einfach so. Es braucht ein Schärfen unserer Wahrnehmung und ein Kalibrieren unserer Sinne auf schöne, gelungene Momente und Situationen. Erst wenn wir mit diesem Bewusstsein bereit sind die guten Momente wahrzunehmen, können sie uns auch mit Freude erfüllen. Schließlich geht es darum sie einfach zu fühlen und sie nicht zu zerdenken.
Anregung zur Alltagsfreude für dich
Was denkst du über Alltagsfreude? Geht es dir vielleicht ähnlich wie mir? Hast du auch Lust es mal auszuprobieren? Dann hier eine Anregung:
Bewegst du dich im Alltag, dann öffne deine Augen und dein Herz und schau dich auf deinem Weg bewusst um, was du so siehst in Tulln. Welche Situationen begegnen dir, die dir ein gutes Gefühl geben? Auch wenn sie noch so kein oder vielleicht banal wirken und sei es die Biene auf einer Blume.
Verwende #AlltagsfreudeTulln und schreibe uns unten in die Kommentare welche Situationen dir begegnet sind!
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Autorin: Stefanie Jirgal