MITEINANDER LEBEN *** VONEINANDER LERNEN *** GEMEINSAM GESTALTEN
Seit 5 Jahren existiert die von Bürgermeister Peter Eisenschenk ins Leben gerufene Initiative Stadt des Miteinanders in der aktuellen Form als Bewegung, als Plattform, als Bewusstsein schaffendes und verbindendes Element von Bürgerinnen und Bürgern der Stadtgemeinde Tulln. Wir könnten nun – wie für einen Jahresrückblick üblich – alle gelungenen Aktionen und Veranstaltungen noch einmal vor den Vorhand holen oder wir machen es anders.
Was wirklich wichtig ist
Alle Aktionen wie Helden der Herzen, Tulln zu Gast oder andere Veranstaltungen sind sichtbare Elemente, doch das wirklich wichtige bleibt unsichtbar. Wir versuchen seit 5 Jahren eine Orientierung, ein Wertekonzept zu vermitteln, wie unser Zusammenleben in der Stadt gelingen kann, unabhängig davon wer wir sind, was wir haben, woher wir stammen, welche Sprache wir sprechen, woran wir glauben oder wie alt wir sind.
Wir sind alle Nachbarinnen und Nachbarn in einer Stadt, die sich aktuellen Problemstellungen aktiv annimmt: sei es Fragen des Klimaschutzes, der Versiegelung, der Gestaltung von Lebens- und Grünraum, der Stadtentwicklung und eben auch des Miteinanders in der Stadt. Das ist keine leichte Aufgabe. Gerade in Zeiten starker Veränderungen, Polarisierung in der Gesellschaft, Krisen und ungewisser Zukunft. Wir alle haben unterschiedliche Vorstellungen darüber wie es mit uns allen weitergehen kann, was wirklich wichtig ist im Leben und welche Lösungen die “besten” sind. Das erzeugt Reibung und Spannung, die es auszuhalten gilt.
Konflikte, Krisen, Probleme auch die sind Teil des Miteinanders! Es ging und geht nie darum, dass wir alle gute Freunde werden. Schön, wenn es der Fall ist, doch es muss nicht sein. Das wäre ein viel zu hoch gestecktes Ziel. Vielmehr geht es darum auch unsere Probleme miteinander konstruktiv zu lösen. Sachthemen als Sachthemen wahrnehmen zu können. Beziehungsthemen wertschätzend zu klären, respektvoll miteinander umzugehen. Ärgernisse anzusprechen anstatt Vorwürfe zu verteilen. Dazu gehört sich gegenseitig zunächst positive Absicht zu unterstellen, anstatt die Meinung des Anderen gleich schlecht zu reden. Oder Möglichkeiten zu schaffen miteinander Lösungen zu finden, statt sich vor vollendete Tatsachen zu stellen. Und vieles mehr.
Probleme, Krisen, Konflikte – werden immer da sein.
Gerade deswegen sind alle, die sich mit dem Thema Miteinander auf die eine oder andere Weise auseinandersetzen so wertvoll! Eine gute Atmosphäre in der Stadt zu schaffen gelingt weder dem Bürgermeister alleine, noch der Verwaltung der Stadtgemeinde, noch den Bürger:innen. Nur durch ein gemeinsames Ziehen an einem Strang, können positive Veränderungen bewirkt werden. Jeder Beitrag zählt!
Gelegenheiten fürs Miteinander 2023
Als Verantwortliche für die Initiative bemühen wir uns viele Gelegenheiten fürs Miteinander zu schaffen, dich zu inspirieren, dich einzuladen oder dir Themen näher zu bringen.
Highlights
(Du findest alle Berichte auch auf unserem Blog oder in der Veranstaltungsübersicht)
Bei unseren Tulln zu Gast Nachbarschaftstreffen kannst du nicht nur neue Räume oder Themen erkunden, sondern hast auch Gelegenheit neue Leute kennen zu lernen. Sie sind die perfekte Möglichkeit, um in ganz informellem Rahmen mit Anderen aus der Stadt in Kontakt zu kommen. Sie finden mehrmals im Jahr statt. Du verpasst keinen Termin, wenn du dich für unseren Newsletter anmeldest!
Ein Highlight 2023 war bestimmt der Besuch von Joachim Bauer im April. Er hielt im vollen Atrium seinen Vortrag “Welchen Sinn macht Gemeinsinn” und hat uns sehr bildlich vor Augen geführt, warum es so wichtig ist unser soziales Wesen auszuleben. Dabei geht es nicht nur ums persönliche Wohlbefinden, sondern um ein wahres Verlängern des Lebens! Im Anschluss feierten wir unsere Helden der Herzen 2023 mit all ihren wunderbaren Geschichten. Wir halten Respekt, Dankbarkeit und Wertschätzung hoch – egal wie “groß” oder “klein” ein Beitrag ist!
Die Gruppe der spirituellen Brückenbauer veranstaltet 2023 gleich zwei öffentliche Events. Im Juni reisten wir durch die spirituellen Räume Tullns und lernten die musikalische Seite der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften kennen und im Herbst gab es Spaß und Lernerfolge beim interreligiösen Pubquiz im Minoritenkeller.
Die Sprechstunde Nachbarschaftskonflikte wurde genützt und so einige Fragen konnten geklärt werden. Bürger:innen bekamen eine erste Orientierung bei ihren Problemen und Anhaltspunkte, wie die Themen außergerichtlich gelöst werden können.
Im Herbst veranstalteten wir die Stadt des Miteinanders Werkstatt, wo Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit hatten Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Einige Themen wurden weiter bearbeitet und erste Veranstaltungen finden im Jänner 2024 statt. Wenn du Lust hast bei Themen mitzuwerken, dann hast du am 20. Jänner 2024 die nächste Möglichkeit dazu!
Dies war nur ein kleiner Auszug an vielen Aktionen, Veranstaltungen und Gelegenheiten für das Miteinander in Tulln. Wie schon oben erwähnt, ist das was wirklich zählt, die Summe aller Handlungen, die wir alle für das gelungene Zusammenleben in der Stadt setzen!
Erzähl uns deine Geschichte!
Das wahre Miteinander passiert jeden Tag, mitten unter uns, meist unentdeckt oder unsichtbar. Lass uns die Geschichten, die das Miteinander in Tulln so schreibt sichtbarer machen. Was gelingt? Wo konnte konstruktiv eine Lösung gefunden werden? Wo entstand ein schöner Moment zwischen Fremden? Wo gab es unverhofft Hilfe? Wo hast du eine positive Atmosphäre erlebt? Wir sammeln eure Geschichten
Wir sagen DANKE!
Abschließend sagen wir DANKE an dich, wenn du täglich versuchst das Zusammenleben in Tulln positiv zu gestalten. Danke an alle, die sich engagieren, die Angebote machen, die Einladungen aussprechen, die Gemeinsamkeiten suchen, die sich als Nachbarn wahrnehmen egal wer man ist, was man hat, was man glaubt, woher man stammt und wie man spricht. Danke auch an alle jene, die Grenzen setzen und dem begegnen, was unser Miteinander gefährdet. Danke für das Durchhalten, das immer wieder aufstehen, das resilient sein, das positiv und wertschätzend bleiben, aber auch für das Nein sagen, das Grenzen setzen, das klar sein. Danke für wunderbare 5 Jahre, möge es so gelungen weitergehen!