Gestartet von der Initiative „Stadt des Miteinanders“ haben die vier größten Glaubensrichtungen Tullns in der österreichweit einzigartigen Gruppe der „Spirituellen Brückenbauer“ freundschaftlich zueinander gefunden und organisieren nun erstmals ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm: Anlässlich einer Ausstellung zum Werk von Ernst Degasperi (1927-2011) in der Tullner Moschee präsentiert die Gruppe von 20. Mai bis 30. Juni Programm in all ihren individuellen Räumlichkeiten.
„Die Leitidee der „Stadt des Miteinanders“ ist, dass die Menschen unserer Stadt, auch wenn sie noch so unterschiedlich sind, auf einander zugehen. Dazu zählt auch das Miteinander der Religionen, wofür wir in Tullner eine außergewöhnliche Entwicklung begonnen haben. Ich freue mich, dass die „Spirituellen Brückenbauer“ zueinander gefunden haben. Ich bin sicher, ihre erste gemeinsame Veranstaltungsreihe bietet den BesucherInnen viele bereichernde Eindrücke“,
freut sich Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk.
Überblick Veranstaltungen
Anlässlich der Ausstellung „Wir, Kinder Abrahams“ in der Tullner Moschee von 20. Mai bis 30. Juni haben die weiteren Tullner ein Programm zusammengestellt, das das Miteinander, das in allen Religionen von zentraler Bedeutung ist, in den Mittelpunkt rückt. Ernst Degasperi (1927-2011) verstand sich als „Künstler mit religiösem Anliegen“, sein Werk fordert dazu auf, den Anderen als ebenbürtig wahrzunehmen und aktiv eine Zukunft in Gemeinsamkeit zu gestalten.
Veranstaltung | Datum/ Ort |
Ausstellung „Wir, Kinder Abrahams“ aus dem Werk von Ernst Degasperi zu den Gemeinsamkeiten von Judentum, Christentum und Islam. Öffnungszeiten: Fr, 14.30-18.30 Uhr, Sa und So, 14-19 Uhr | Fr, 20.05. – Do, 30.06. Tullner Moschee, Porschestr. 3/5 Vernissage: Fr, 20.05., 19 Uhr |
Konzert: Verleih uns Frieden – „Missa in tempore belli“, a capella chor Tulln Dieses Werk Joseph Haydns verkörpert den sehnlichen Wunsch nach Frieden und Miteinander. Tickets erhältlich im Bürgerservice des Rathauses und bei den Mitgliedern des Chores, Reservierungen per E-Mail an office@musikfabrik.at | Do, 26.05., 17 Uhr Pfarrkirche St. Stephan, Wiener Str. 20 Eintritt: € 20,-* |
Konzert: „Wir beten singend zu Gott“ Der Chor der orthodoxen Kathedrale Wien „Kornelije Stanković“ präsentiert orthodoxe liturgische Lieder. | Sa, 28.05., 18 Uhr Serb.-Orth. Kirche, Grünwaldg. 22 |
Foto-Präsentation: „Wir, Kinder Abrahams“ Macht und Ohnmacht visueller Darstellungen in religiösen Räumen werden in einer digitalen Foto-Präsentation demonstriert. | Fr, 03.06., 19 Uhr Pfarrkirche St. Severin, Anton-Bruckner-Str. 12 |
Workshop/Vortrag: „Ikonenmalerei“ Über die Bedeutung von Ikonen in der Orthodoxie und die Bedingungen ihrer handwerklichen Herstellung. | Sa, 04.06., 18 Uhr Serb.-Orth. Kirche, Grünwaldg. 22 |
2. Reise durch die spirituellen Räume: „Bilder der Spiritualität“ Im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ werden Tullns Kirchen und die Moschee besucht. Schwerpunkt sind die bildlichen Darstellungen der verschiedenen Religionen. Anmeldung per Online Formular | Fr, 10.06., 18 Uhr Treffpunkt/Abfahrt: Minoritenpl. 1 (Rathaus) |
Sommerkonzert des Musikschul-Sinfonie-Orchesters Tulln Die Kinder der Musikschule Tulln schlagen eine musikalische Brücke zwischen Barock, Klassik, Romantik, Lateinamerika, Jazz und Film. | Do, 16.06., 18 Uhr Pfarrkirche St. Stephan, Pfarrgarten, Wiener Str. 20 |
Vortrag: Abrahams Kinder – Biblische Stammeltern und Menschen im Koran Personen der Bibel haben auch im Koran Bedeutung. Der Vortrag vermittelt überraschende Einblicke. | Do, 23.06., 18 Uhr Evang. Kirche, Grottenthalg. 16 |
„Spirituelle Brückenbauer“ – eine herausragende Initiative aus Tulln
Die Gruppe der „Spirituellen Brückenbauer“ ist durch Anstoß der Initiative „Stadt des Miteinanders“ entstanden und besteht aus den beiden katholischen Pfarren, der evangelischen Kirche, der serbisch-orthodoxen Kirche sowie der islamischen Glaubensgemeinschaft. In ihrer Arbeit stellt die Gruppe das Gemeinsame vor das Trennende. Den Glauben der Anderen verstehen die Mitglieder als Bereicherung eigener Einsichten. So wird es möglich, im Miteinander eine gemeinsame Zukunft zu denken. In einer pluralen und zunehmend zerrissenen Gesellschaft kommt diesen Gedanken ganz besondere Bedeutung zu. Der Zusammenschluss der „spirituellen Brückenbauer“ ist einzigartig in Österreich.